top of page

Meine Arbeitsmoral
und Lernphilosophie

photo_2023-07-26_03-44-32_edited.jpg
IMG_5416_edited.jpg

Eines Tages kamen Melissa und ich von einer Reise wieder. Wir hatte dort eine Unterkunft in der Nähe eines großen Walds genossen. Wir zwei war in diesem Wald spazieren gegangen und es war schön gewesen, nicht mehr und nicht weniger.

Nach dem sie und ich von der Reise wieder kamen, ging es schnell in unseren Wald; ein Wald neben dem wir seit vielen Jahren eine Unterkunft, ein Zuhause haben. Als ich in unseren Wald eintauchte, tauchte unser Wald in mich. Ich erkannte unseren Wald und unser Wald erkannte mich. Ich weinte Tränen der Trauer- Vertrautheit, der Dankbarkeit und stillen Freude. Es waren sehr tiefe Tränen. (Ich kenne sie schon länger und nenne sie Stille Wasser. Obwohl ich sie an diesem Tag gute gelöst und laut schluchzte. Melissa begutachtete mich dabei sehr achtsam - man könnte es auch skeptisch nennen.) Ich weinte, denn ich wurde gesehen und gehört; fiel in die Arme eines wahren Freundes. Ein Freund, welcher immer mein Herz beruhigt, wenn es am tödlichen Ziel des Lebens leidet.
Plötzlich fuhr nicht weit von uns ein Motorradfahrer - illegaler Weise - durch unseren Wald, zu seinem eigenen Vergnügen, auf achtlose Weiße und ich war erschüttert. Meine Tränen blieben mir im Halse stecken. Ein Mensch in der Nähe, eine andere Hundehalterin zückte das Telefon und rief die Polizei - das befriedigte mich - doch gab es mir keinen Frieden.
Wir liefen tiefer in unseren Wald, suchten Sicherheit und Trost. Ich umarmte einen Baum. Ich bat diesen mir ein Kanal zum ganzen Wald zu sein, mit dem ich sprechen wollte. Doch nicht wie ich es oft tue; wenn ich meine Monologe in die Luft,- meine Selbstgespräche mit stampfendem Fuß auf der Erde- oder meine Gebete halte, die nur aus Bitten, statt aus Danksagungen bestehen. In diesem Moment wollte ich wirklich mit unserem Wald sprechen und ich fragte mich (vielleicht zum ersten Mal), wie unser Wald wirklich angesprochen werden will? Also mit dem Herz natürlich, soviel ist klar! Und ich spürte eindeutig, dass ein eindeutiges Pronomen, bei so viel Biodiversität, wie der eines Waldes keinen Sinn ergab...

Also fragte ich einfach auf englisch: "You, who protect me; pleace tell me, how to protect you."
Unser Wald antwortete: "You can't!"
Ich weinte wieder, diesmal verzweifelt, wüttend, leident und ich wiedersprach: "But you protected me, how?"
"I didn't, I was there for you - I'm still!", sagte unser Wald und diese Worte trugen mich wie ein großes Schiff in Stille Gewässer zurück.

Ich erlebte in diesem Moment, wie schon so oft die Liebe, die sich nicht für Sprachbarrieren oder Artunterschiede interessiert - ja nicht mal für Gesetze oder Gerechtigkeit. Ich erlebte eine erkennende, vertraute, eine verantwortungsvolle, befragungsvolle, eine lebendige und wahrhaftige Liebe; eine Universelle, die sich nur für eine einzige Bediungung wirklich interessiert.
Was es für mich bedeutet geliebt zu werden vom Leben - mit mir und der Welt in Liebe leben zu können?

Es bedeutet die alltägliche Entscheidung selbst liebend zu leben! Und meinen Lebensraum durch mitfühlende Aufmerksamkeit zu würdigen und durch eine ganzheitliche Sprache. Auch wenn es weh tut jene und jenes Geliebte oft nicht vor schmerzlichen und zerstörerischen Erfahrungen schützen zu können - dies gillt es wahr-zunehmen und zu dulden. Denn Halbherzigkeit oder Besitzergreifung (ob zum "Schutz" oder aus "besserem Wissen"), dies erzeugt echtes Leid - dies gillt es wahrzunehmen und loszulassen.

Es geht um's dasein-lassen und für einander dasein, friedlich liebevoll; weniger kämpferisch, mehr spielerisch.

Es geht um's Dasein.

Dasein mit Leib und Seele - mit ganzem; mit offenem, also auch verwundbarem Herzen.

Ich arbeite und lerne, ich spreche, lausche und sehe; ich zelebriere mein Leben mit offenem Herz!

So wie meine Mutter, meine kleine schwarze Füchsin und unser Wald es mir vorleben.

»Wenn du mich zähmst - mich dir geduldig vertraut machst - dann werden wir einander brauchen.

Aber wenn du nur auf irgendeine Weise irgendwann da bist,

werde ich nie wissen, wann mein Herz bei dir sein soll … Es muss ein Zeremoniell geben.

Denn das Wesen der Liebe ist ein Un. Man sieht und hört es nur mit dem Herzen gut.

Die Zeit und Weise, die du für mich gibt, sie macht mich so wichtig für dein Leben.

Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.«

 

sagt der schwarze Fuchs

zur kleinen Hexe

- bevor sie ihr altes Leben losließ, um bei ihrem Fuchs sein zu können
 

photo_2021-08-31_00-26-02 - Kopie_edited
bottom of page